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  • robertriesen74

Hallo zusammen

Mein Trainingslager@home stand unter dem Motte “lieber spät als gar nicht”. Aber aus unterschiedlichen Gründen ging es nicht anders. Wettertechnisch war es der absolut perfekte Zeitpunkt. Da ich mich für das UCI Gran Fodno Schweiz Bergzeitfahren angemeldet habe, wollte ich Höhenmeter machen. Aus diesem Grund stand am Montag die Überquerung des Klausenpasses von Ziegelbrücke nach Altdorf auf dem Programm. Die Anfahrt von Ziegelbrücke bis Linthal, wo die Steigung offiziell beginnt, war absolut problemlos. Die Steigung zum Urnerboden war nicht so streng wie befürchtet, auch die beiden Serpentinen am Anfang der Steigung mit Kopfsteinpflaster waren alles andere als schlimm. Der Urnerboden erwies sich als echte Holperpiste . Beim Schlussanstieg merkte ich dann doch noch die vorangegangen Anstrengungen und musste eine Pause einlegen. Doch im Grossen und Ganzen erreichte ich die Passhöhe problemlos. Da ich seit Beginn des Jahres immer seltsame Geräusche und Vibrationen vom Hinterrad hörte, brachte ich das Rad extra noch in den Service . Kaum auf der Abfahrt waren die Geräusche und Vibrationen wieder da und mir blieb nichts anderes übrig, als die ganze Abfahrt hindurch zu treten. Die Abfahrt auf der Urnerseite würde ich, vor allem im oberen Teil, als ziemlich heikel und teilweise gefährlich einstufen. Nach den ersten paar Kurven knallte es auch schon im Vorderreifen. Durch das ständige Bremsen hatte sich die Felge so erhitzt, dass der Schlauch platzte. Im weiteren Verlauf der Abfahrt musst ich zwei weitere Male anhalten, da meine Hände schmerzten. Endlich in Unterschächen wurde es flacher und es folgte ein Gegenanstieg, den ich komplett unterschätzte. Mein Plan war, ihn einfach hochzudrücken, was aber meinen Hamstrings ganz und gar nicht gefiel. Der Rest war problemlos dennoch war ich Glücklich am Bahnhof Altdorf angekommen zu sein.


Urnerboden


KausenpassAm nächsten Tag stand der Rickenpass auf dem Programm. Genauer Bachenbülach-Wetzikon-Rickenpass- Wil- Wintherthur. Im Wetzikon hielt ich bei Veloplus, um eventuell Ersatzteile für meinen defekten Freilauf am Hinterrad zu kaufen. Mittlerweile war mir klar, dass es nur der Freilauf sein konnte. Da die Teile kaum lieferbar sind, entschied ich mich dafür, das Hinterrad komplett zu tauschen. Nach eineinhalb Stunden war alles erledigt und ich konnte weiter. Nach dem Klausenpass war der Rickenpass keine allzu grosse Herausforderung mehr für mich. Das einzige Problem bei der Abfahrt war der Gegenwind. Der zwang mich, auch wenn es leicht abwärts ging, voll in die Pedale zu treten.


Rickenpass

Mittwoch war Ruhetag, den ich im Thermalbad Baden verbracht habe. Am Donnerstag fuhr ich die Strecke der Mitteldistanz Uster, das Hauptrennen in dem Jahr ab.

Am Freitag stand der Hasli-Nigth-Run auf dem Programm. Den gibt es als 5 und 10km Lauf. 10km ist der Hauptlauf, aber ich hatte mich für den 5km Run for Fun entschieden. Nach dem 1km ist auf dieser Runde bereits der höchste Punkt der Strecke erreicht. Der letzte Kilometer führt rund um den idyllischen Haslisee ins Ziel. Im Ziel war ich erstaunt das es trotz der happigen Woche so gut gegangen ist. Mit 2min über meiner angepeilten Zeit war ich auch mit meiner Leistung sehr zufrieden.



Bilder von Haslinightrun © by Alphaphoto

Am Sonntag nach dem zweiten Ruhetag gings dann nochmals auf die Mitteldistanzradrunde von Uster.


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  • robertriesen74

Hallo Zusammen,

seit meinen letzten Bericht ist einiges geschehen. Nach dem Marathon benötigte ich etwas Zeit, das Ganze für mich einzuordnen. Am Ostersamstag 8. April 2023 absolvierte ich in Eiken AG den letzten Testwettkampf vor dem Marathon. Völlig überraschend hiess der Wettkampf Osterlauf ;). Es war ein Wettkampf über 10 Meilen als 16 km. Das Streckenprofiel würde ich persönlich als eher wellig bezeichnen. Da war auch ein sehr steiler aber kurzer Anstieg dabei. Dieser Wettkampf verlief für mich gut bis sehr gut. Meine angepeilte Minimalzeit konnte ich sogar leicht unterbieten. Auch der Test der individuellen Wettkampf-Verpflegung bestand den Test. So ging es sehr zuversichtlich in die letzten Wochen vor dem Zürich Marathon.

Dann war sie da, die Raceweek. Zum Wochenauftakt holte ich mir am Dienstag, dem ersten Tag wo die Startnummernausgabe geöffnet war, meine Startnummer und nahm dann gleich am dort angebotenen Community-Run mit Viktor Röhtlin teil. War mega cool. Am Freitag begann ich mit dem sogenannten Carbon-Loading, was aber nicht geleichbedeuten ist mit Pasta essen bis sie zu den Ohren rauskommen. Mein Weg führte über ein Nahrungsergänzer mit dem treffenden Namen Carbonloader.

Nun war der 23. April da - Wettkampftag. Früh am Sonntagmorgen wurde ich nach einer Nacht, in der ich erstaunlich gut geschlafen hatte, geweckt. Anreise und Kleiderabgabe funktionierten gut. Auch den Eingang zu meinem Startblock fand ich nach kurzer Suche. Da ich auf gar keinen Fall zu schnell sein wollte, stand ich beim 5-Stunden-Pacemaker ein. Vorher hatte ich mir ausgerechnet, dass eine Pace von 7.06min/km ideal für mich ist. Schon kurz nach dem Start stellte sich ein Gruppengefühl ein. Nach den ersten Kilometern hatten einige in der Gruppe den Eindruck, dass die Pace etwas zu hoch war. Meine Uhr bestätigte den Eindruck. Kilometerzeiten von 6.40-6.50 min wurden mir angezeigt. Nach gut 10km sprachen einige aus der Gruppe den Pacemaker darauf an. Er erklärte uns, dass er planes 10s pro km schneller zu laufen, um auf dem Rückweg genügend Zeit zu haben. So ab Kilometer 13 merkte ich, dass mein Puls nicht mehr konstant war, sondern langsam zu steigen begann. Von Km 14-16 bekam ich von meiner Umgebung praktisch nichts mehr mit, da ich komplett in meiner eigenen Welt war. Die Halbmarathonmarke passierten wir bei 2h26min11s (Plan 2H30min). Was das zu bedeuten hatte, merkte ich kurz danach. Der Puls hatte unterdessen Regionen erreicht, die mir definitiv nicht mehr gefielen und ich musste langsamer machen und die Gruppe ziehen lassen. Zu meiner Überraschung holte ich die Gruppe nach dem Wendepunkt in Meilen wieder ein. Dennoch konnte ich das Tempo nicht mehr mithalten und ich musste definitiv reissen lassen. Ab Km 28 begannen die Oberschenkelvorderseite und der Popo zu Schmerzen. Beim Aufstieg nach Erlenbach entschied ich mich zum ersten Mal nach dem Start zu gehen. Ab Kilometer 32 war das Laufen wegen der Schmerzen nicht mehr möglich. Als der Halbmarathon auf den Marathon traf wurde es plötzlich voll, so dass sich einige Absolventen des Halbmarathons genötigt sahen, die langsamen Marathon-Geher weg zu rempeln. Endlich die Stadtgrenze, endlich mehr Platz da breitere Strasse. Ab dem Bellevue wurde mir klar, dass ich es im Zeitlimit von 5h30min ins Ziel schaffen werde. Das Laufen ging immer noch nicht, dennoch wurden die Schmerzen erträglicher. 2km vor dem Ziel war die Freude riesig, und die letzten 100m konnte ich sogar so etwas Ähnliches wie laufen.

Zwei Tage nach dem Marathon tat auch des Treppen-herunterlaufen nicht mehr weh. Am Freitag nach dem Marathon war es schon wieder möglich 15.min locker zu laufen.

 

5.Mai 2023 kam die nächste Herausforderung ein Coopertest (12min Lauf) im Rahmen einer Stopp Risk Veranstaltung unserer betrieblichen Unfallversicherung. Der ganze Tag wurde von Viktor Röhtlin und seinem Team geleitet und war super cool. Der Test verlief zu meinem grossen Erstaunen sehr gut. Eine neue PB über 1000m konnte ich sogar erlaufen und das nur 10 Tage nach dem Marathon. “Wow” ist das Einzige, was mir dazu einfällt.

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  • robertriesen74

Aktualisiert: 25. März


Hallo zusammen,


Unglaublich, wie die Zeit verfliegt. Der Winter ist nun auch astronomisch vorbei. Der Frühling steht vor der Tür und der erste Laufwettkampf im Jahr 2023 ist auch schon Geschichte. Es war der Glattlauf von Zweideln nach Zweideln. Dieser Lauf wird von meinen Club Impuls Triathlon organisiert. Am 18. März herrschte das perfekte Laufwetter. Für mich war es der erste Start am Glattlauf. Irgendwie fühlte es sich lange nicht wie ein Wettkampf an. Schon eher wie ein Treffen mit Clubkameraden und -kameradinnen. Als ich mich am Start aufstellte, kam sie doch noch, die Wettkampfanspannung. Nach dem Start dachte ich kurz: “Was mach ich da eigentlich? Bin ich heute überhaupt irgendwie fähig, die 10 Kilometer durchzulaufen?” Doch spätestens beim Kilometer 1 war ich im Wettkampf drin. Ein Clubkollege meinte, dass er an meine Rücken bleiben wolle. Doch als ich mich nach gut 500 Meter nach ihm umsah, war da niemand mehr. Meine Taktik war, den Abstand zur Gruppe vor mir nur langsam grösser werden zu lassen. So nach Kilometer 2 beobachte ich, wie jemand langsam den Kontakt zur Gruppe verlor. Während die Gruppe langsam aber sicher aus meinem Blickfeld entschwand, wurde der Läufer langsam immer grösser. So nun hatte ich einen Hasen, den ich einholen wollte. Kurz nach Kilometer 3 war es so weit und ich überholte ihn. Bis zum Wendepunkt bei Kilometer 5 konnte ich kontinuierlich mein Vorsprung ausbauen. Doch kurz nach dem Wendepunkt musste ich Tempo rausnehmen, um dem leicht aufkommenden Seitenstechen entgegenzuwirken. Was auch gelang. Nun konnte ich wieder versuchen, die Intensität langsam zu steigern. Aber es hatte Konsequenzen. Mein Gegner zog kurz nach Kilometer 7 wieder an mir vorbei. Jeder Versuch, ihn wieder einzuholen, war vergebens. Auf dem letzten Kilometer kämpfte ich nur noch damit, ins Ziel zu kommen. Gut 150 Meter vor dem Ziel war klar, dass ich mein gesetztes Ziel unter 60 Minuten zu bleiben definitiv nicht erreichte. Am Ende stoppte die Uhr bei 1:00:46. Nur sechs Sekunden verlor ich auf meinen Konkurrenten vor mir und nahm aber meinen Klubkameraden 2:01 ab.


Der Gattlauf ist absolut empfehlenswert. Die Strecke darf auf keinen Fall unterschätzt werden. Auf der ersten Hälfte steigt sie kontinuierlich an. Nach dem Wendepunkt geht es grundsätzlich leicht runter, wenn da nicht ein paar kleine, aber schmerzhafte Wellen wären. Die letzten 25 Meter vor dem Ziel sind wieder ansteigend. Es hat super Spass gemacht.√


Unmittelbar beim Wendepunkt.

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